Monatliches Treffen in 2024

  Jeden zweiten Samstag im Monat treffen wir uns in der Franziskanerkirche in Graz zur Hl. Messe. Es ist schön gemeinsam zu feiern, zu beten...

17/09/2024

Die Stigmatisierung des Franziskus: der Höhepunkt seines geistlichen Lebens

 Im Rahmen der franziskanischen Jubiläen fand in der Franziskanerkirche von Esztergom in Ungarn eine Vortragsreihe mit dem Titel „Die Schule des geistlichen Lebens des Heiligen Franziskus“ statt. Die Reihe, die von Februar bis Pfingsten 2023 lief, bestand aus insgesamt neun Sitzungen und zog zahlreiche Interessierte an, die mehr über die tiefgründige Spiritualität des Heiligen Franziskus erfahren wollten. Grundlage der Vorträge war die Biographie des Heiligen, verfasst von dem Theologen und Kirchenlehrer Bonaventura, einem der wichtigsten geistigen Erben Franziskus'.

Pater Pius Berhidai OFM hielt den letzten Vortrag in der Reihe, der sich auf das zentrale Ereignis im Leben des Heiligen konzentrierte: die Stigmatisierung

Pater Pius wies er darauf hin, dass die Biographie Bonaventuras zwei wesentliche Stränge miteinander verbindet: Die äußere, chronologische Darstellung des Lebens von Franziskus – von seiner Geburt bis zu seinem Tod – sowie die innere, spirituelle Reise des Heiligen, die auf die tiefere Verbindung zwischen Mensch und Gott abzielt. Die Stigmatisierung, die Franziskus auf dem Berg La Verna erlebte, wird von Bonaventura als Höhepunkt dieser Reise dargestellt. Es symbolisiert die vollkommene Vereinigung des Heiligen mit dem gekreuzigten Christus. Die Wundmale, die Franziskus empfing, seien nicht nur Zeichen der Leiden Jesu, sondern Ausdruck der Liebe Gottes, die sich im Kreuz offenbart.

Die Stigmatisierung ist nur ein Teil der Gesamtbiographie Franziskus' , aber es weist auf verschiedene Bedeutungsebenen. Diese Ebenen zu verstehen, kann Gläubigen helfen, ihre eigene spirituelle Reise zu reflektieren und zu vertiefen. Ein zentraler Gedanke ist die franziskanische Kontemplation als Lebensweise, bei der Gebet und tätiges Leben eine natürliche Einheit bilden.

Der zweite Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Art und Weise, wie die Stigmatisierung in der christlichen Theologie und insbesondere in der franziskanischen Spiritualität interpretiert wird. Bonaventura beschreibt in seiner Biographie, wie Franziskus immer mehr in die Ähnlichkeit mit Christus hineinwuchs – ein Weg, der schließlich in der Stigmatisierung gipfelte, bei der Franziskus die Wundmale Christi empfing. Dies markierte den endgültigen Übergang in die Einheit mit Gott, wie Bonaventura es beschreibt.

Franziskanische Kontemplation: Einheit von Gebet und Handeln

Ein interessanter Aspekt, den Pater Pius betonte, war die Dualität im Leben von Franziskus: die natürliche Verbindung von tätigem Leben und Kontemplation. Diese Dualität zeigt sich darin, dass Franziskus einerseits aktiv unter den Menschen war, andererseits aber Zeiten der Zurückgezogenheit in Gebet und Stille suchte. Für Franziskus standen diese beiden Pole nicht im Widerspruch, sondern bildeten eine harmonische Einheit, die die franziskanische Spiritualität bis heute prägt.

Pater Pius beschrieb, wie Franziskus das Gebet in den Mittelpunkt seines Lebens stellte und dadurch eine tiefe Verbindung zu Gott erreichte. Im Gebet ließ er Gott wirken, ohne eigene Wünsche oder Forderungen zu stellen. Dieses völlige Vertrauen auf Gottes Führung sei ein wichtiger Aspekt der franziskanischen Kontemplation und eine Lehre, die auch für die heutige Zeit von großer Bedeutung ist.

Theologische Tiefe: Christus als das gekreuzigte Wort

Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags war die christologische Ebene, die Bonaventura in seiner Biographie herausstellt. Er beschreibt Jesus als das verbum crucifixum – das gekreuzigte Wort Gottes. Franziskus empfing bei der Stigmatisierung nicht nur die physischen Wundmale Jesu, sondern auch das Wort Gottes, das in Jesus Christus am Kreuz seine volle Bedeutung entfaltet. Diese theologische Tiefe unterstreicht die besondere Bedeutung des Kreuzes in der Spiritualität des Franziskus und der gesamten franziskanischen Tradition.

Die Stigmatisierung als Symbol der Einheit mit Gott

Abschließend sprach Pater Pius über die spirituelle Ebene der Stigmatisierung. Er erläuterte, dass dieses Ereignis als Ausdruck der vollkommenen Vereinigung der menschlichen Seele mit Gott verstanden werden kann. Franziskus, der durch den Empfang der Wundmale dem gekreuzigten Christus glich, wurde ein lebendiges Vorbild für die Nachfolge Christi. Sein Leben und seine Spiritualität zeigen, wie ein Mensch durch Demut, Gebet und Hingabe zur Heiligkeit gelangen kann.

Pater Pius betonte, dass die Stigmatisierung für Franziskus nicht nur ein Zeichen seiner eigenen Heiligkeit war, sondern auch ein Vorbild für alle, die dem Evangelium folgen. Wer bereit ist, den Weg des Glaubens zu gehen, könne ebenfalls die Gnade Gottes erfahren und sich Christus immer mehr annähern.

Fazit: Ein spirituelles Erbe, das uns heute inspiriert

Franziskus’ Leben bleibt ein leuchtendes Beispiel für die Nachfolge Christi, und seine Stigmatisierung erinnert uns daran, dass die wahre Einheit mit Gott möglich ist – durch Gebet, Demut und die Bereitschaft, das Kreuz zu tragen.

Quelle: Ferencesek.hu

Zusammenfassung: Sr. Nikoletta mithilfe von DeepL und ChatGPT3

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