Bonaventura, eigentlich Giovanni Fidanza, war ein bedeutender Philosoph und Theologe der Scholastik, Generalminister der Franziskaner und Kardinal von Albano. Während seiner 17-jährigen Amtszeit als Leiter des Franziskanerordens bis zu seinem Tod wurde er wegen seines Organisationstalents als dessen zweiter Gründer angesehen.
Bonaventura spielte eine wichtige Rolle bei der Vermittlung zwischen den verschiedenen Strömungen innerhalb des Franziskanerordens, insbesondere im Armutsstreit. Er verfasste eine umfangreiche Biographie von Franz von Assisi. Gleichzeitig wurde ihm die Vorbereitung des Zweiten Konzils von Lyon übertragen, das die Unionsverhandlungen mit der griechisch-orthodoxen Kirche abschließen sollte. Bonaventura wurde 1482 heiliggesprochen und 1588 als Kirchenlehrer anerkannt. Er stand in der Tradition des Augustinus und wurde von der Mystik Hugos von St. Viktor und Pseudo-Dionysius Areopagitas beeinflusst. Seine bedeutendsten Werke umfassen "Itinerarium mentis in Deum" (Die Reise des Geistes zu Gott) und "De reductione artium ad theologiam" (Die Zurückführung der Künste auf die Theologie). Bonaventuras Denken war geprägt von einer tiefen Spiritualität und einer einzigartigen Synthese von Philosophie und Theologie. Seine Lehren hatten einen großen Einfluss auf die Scholastik und die christliche Mystik.Aus dem Werk des heiligen Bonaventura Der Weg des Geistes zu Gott: "Laßt uns den Sorgen, Begierden und Einbildungen Schweigen gebieten. Lasßt uns mit dem gekreuzigten Christus aus dieser Welt zum Vater hinübergehen, auf daß er uns den Vater zeige"
Fest: 15. Juli
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