Ramon Llull, auch bekannt als Raimund Lull oder Raimundus Lullus, war ein mallorquinischer Philosoph, Logiker, Grammatiker und franziskanischer Theologe. Er wurde bekannt für seine vielfältigen Werke in den Bereichen Philosophie, Theologie und Logik, sowie für seine Bemühungen um interreligiösen Dialog. Er erlangte eine Position am Hof des Königs. Eines Tages inspirierte ihn eine Predigt dazu, sein Leben der Arbeit für die Bekehrung der Muslime in Nordafrika zu widmen.
Er wurde ein Laienbruder des Franziskanerordens und gründete ein Kolleg, in dem Missionare das Arabisch lernen konnten, das sie für ihre Arbeit benötigten. Nachdem er sich in die Einsamkeit zurückgezogen hatte, verbrachte er neun Jahre als Eremit. In dieser Zeit schrieb er über alle Wissensbereiche, was ihm den Titel "Aufgeklärter Doktor" einbrachte. Llull entwickelte die "Ars magna" (Große Kunst), ein System der logischen Kombination von Begriffen, das als Vorläufer der modernen Informationstechnologie gilt. Sein Werk hatte großen Einfluss auf die europäische Philosophie und Kunstgeschichte.Er unternahm viele Reisen durch Europa, um Päpste, Könige und Fürsten dafür zu interessieren, spezielle Kollegs zur Ausbildung zukünftiger Missionare zu gründen. Sein Ziel erreichte er im Jahr 1311, als das Konzil von Vienne die Einrichtung von Lehrstühlen für Hebräisch, Arabisch und Chaldäisch an den Universitäten von Bologna, Oxford, Paris und Salamanca anordnete. Im Alter von 79 Jahren ging Ramon 1314 selbst als Missionar nach Nordafrika. Eine aufgebrachte Menge von Muslimen steinigte ihn in der Stadt Bougie.
Aus einer zeitgenössischen Lebensbeschreibung des seligen Raymund: "Inständig und demütig bat er Gott um die Weisheit, das unternommene Werk durchzuführen."
Fest: 30. Juni
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