Monatliches Treffen in 2024

  Jeden zweiten Samstag im Monat treffen wir uns in der Franziskanerkirche in Graz zur Hl. Messe. Es ist schön gemeinsam zu feiern, zu beten...

09/03/2023

Franziskanische Onlinegebete in der Fastenzeit


Wie sind diese franziskanische Gebetsabende? Ich habe zum ersten Mal teilgenommen und vieles gelernt. Nach einem Gebet hat uns Pater Stefan einen kurzen Vortrag mithilfe von Bildern aus der Franziskusbasilika in Assisi gehalten. Das Thema war Gebet und wie Gebet uns ändern kann, da es uns einen besseren Überblick in unser Leben gibt und ein Bewusstsein in unseren Beziehungen ermöglicht.


Pater Stefan hat uns die Allegorie der franziskanischen Gelübde gezeigt und wir haben das Fresko der Keuschheit betrachtet. Unter Keuschheit verstehen wir heutzutage nur die Vermeidung von Sexualität, aber das Fresko zeigt uns eine belehrende Bedeutung. Auf dem Bild sehen wir zum Beispiel einen Mann, der von Engeln gebadet wird und zwei weitere Engel warten auf ihn mit einem weißen Gewand. Sogar wir moderne Menschen verstehen, dass diese Szene Reinheit bedeutet. Wir sehen aber viele weitere Figuren auf dem Fresko.

An diesem Abend haben wir gehört, worauf diese Figuren verweisen:

  • Die Frau im weißen Ordensgewand bedeutet Keuschheit.
  • Die Krone bedeutet Würde, in der Taufe sind wir Königskinder geworden.
  • Der Palmzweig bedeutet Trost, den wir im Gebet von Gott empfangen können.
  • Die Mauer bedeutet Stärke.
  • Der Heilige Franziskus, der drei Leute empfängt bedeutet Gründung des Franziskanerordens.
  • Die Figur mit der Kapuze bedeutet Buße. Es war interessant zu hören, dass sogar Buße nicht eine ständige Vermeidung bedeutet, sondern eine andauernde Arbeit an sich Selber ist. 

 Wir sehen die Keuschheit mit einem wachsamen Gesichtsausdruck. Sie sitzt in einem Turm, behütet in einer Zelle. Aber es gibt Dinge, die sie bedrohen, weil sie uns von unserer eigenen Wachsamkeit verwirren und ablenken. Eine davon ist von einer dämonischen Figur symbolisiert, die die Augen verbunden hat. Sie weist auf die blinde Verliebtheit und den Extremismus hin und kann durch Buße, also mithilfe von Selbstentwicklung, ferngehalten werden.

Ich habe mich immer gewundert, warum wir auf Deutsch Keuschheit anstatt Reinheit sagen? Pater Stefan erklärt es so: das Wort Keuschheit stammt aus dem lateinischen Wort conscio. Dieses Wort bedeutet eigentlich Bewusstheit. Es ist also wichtig, dass wir unseren Gefühlenbewusst werden und uns nicht von ihnen steuern lassen. 

Keuschheit sitzt in einer Zelle, also diese Bewusstheit können wir in uns finden. Wie geht das? Im Gebet!

Unser Gebet kann eine Tagesschau sein, aber nicht im Sinne von "was habe ich falsch gemacht", sondern als eine Wertschätzung von allem, was wir von Gott heute bekommen haben. Ein Schritt aus unserem täglichen Hamsterrad, um unseren Tag, sogar die kleinsten Gaben Gottes wie unsere Atemzüge mit liebender Aufmerksamkeit wahrzunehmen. In der Gebetsstunde haben wir das in einer kurzen Meditation geübt.

Wie können wir unsere innere Zelle, unser inneres Zuhause in der Fastenzeit finden? Üben wir gemeinsam in der nächsten Gebetsstunde!

Interesse erweckt? Hier gibt's weitere Informationen: Stärkung für den Alltag in der Fastenzeit

Text: Sr Nikoletta

Korrektur: Sr Christine

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