Franz Jägerstätter wurde am 20. Mai 1907 in St. Radegund (Oberösterreich) geboren und am 21. Mai in seiner Heimatkirche getauft. 1936 heiratete er Franziska Schwaninger. Als die Nationalsozialisten 1938 in Österreich die Macht übernahmen, verweigerte er jede Zusammenarbeit.
Am Fest der Unbefleckten Empfängnis am 8.Dez. im Jahr 1940 tritt Franz in den Dritten Orden der Franziskaner (Ordo Franciscanus Saecularis OFS) ein. Mit dem hl. Franziskus verbindet ihn vor allemseine Liebe zur Natur, die Spiritualität der Seligpreisungen und die Bergpredigt. Franziska Jägerstätter folgte seinem Beispiel und wird ebenfalls Mitglied.
Nach zweimaliger Einberufung folgte er schließlich am 1. März 1943 einer neuerlichen Einberufun und erklärte der Militärbehörde, dass er aufgrund seines religiösen Gewissens und gemäß des Gebotes der Gottes- und Nächstenliebe den Wehrdienst mit der Waffe ablehne, denn „man müsse Gott mehr gehorchen als den Menschen“. Obwohl er sich für den Sanitätsdienst angeboten hatte, wurde er wegen Wehrkraftzersetzung in Berlin zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 in Brandenburg an der Havel enthauptet.
Am 7. Mai 1997, 54 Jahre nach seiner Hinrichtung, wird vom Landesgericht Berlin das Todesurteil gegen Jägerstätter aufgehoben. Wer sich wie Jägerstätter einem Verbrechen widersetzt, kann kein Verbrecher sein.
1997 wird der Seligsprechungsprozess für Franz Jägerstätter eröffnet und am 21. Juni 2001 auf diözesaner Ebene abgeschlossen. Der Vatikan bestätigt am 1. Juni 2007 offiziell das Martyrium des österreichischen Kriegsverweigerers Franz Jägerstätter. Die Seligsprechung erfolgt am 26. Oktober 2007 im Linzer Dom.
Die Kirche anerkennt damit ausdrücklich die Haltung dieses gläubigen Mannes, der sehr wohl auch uns heute etwas zu sagen hat. Er ist Vorbild in der Treue zum Gewissensanspruch, Anwalt der Gewaltlosigkeit und des Friedens, Warner vor Ideologien, er ist ein gläubiger Mensch, dem Gott wirklich Mitte und Zentrum des Lebens war.
Text: Sr Christine
Quelle: Pastoralamt der Diözese Linz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen