Monatliches Treffen in 2025

Jeden zweiten Samstag im Monat treffen wir uns in der Franziskanerkirche in Graz zur Hl. Messe. Es ist schön gemeinsam zu feiern, zu beten. ...

14/06/2025

Auf den Spuren des heiligen Antonius

Schwester Nikoletta hat im Juni 2025 eine Pilgerreise nach Padua getätigt. In diesem Bericht können wir sie virtuell begleiten.

Am ersten Tag des Jahres 2025 klickte ich spielerisch auf unseren digitalen "Heiligen-Generator", um eine Inspiration für mein neues Jahr zu erhalten. Der Name, der erschien: Antonius von Padua. Ein Name, den viele kennen, doch wie gut kennen wir wirklich den Menschen dahinter? Und was sollte ich von ihm lernen?

Antonius war ein portugiesischer Franziskaner, der nach Italien zog – ein Migrant seiner Zeit. Da sind wir also ähnlich. Er war bekannt für seine tiefe Fürsorge für die Armen und seine Fähigkeit, zu jeder Seele zu sprechen – selbst zu Tieren, ähnlich wie sein großes Vorbild, Franz von Assisi. Ich habe schon auch gegen Kinderarmut gearbeitet und spreche mit vielen Menschen in meiner Arbeit!

Neugierig machte ich mich auf den Weg nach Padua.

Als ich die Basilika betrat, spürte ich zunächst Frieden – aber auch eine gewisse Ehrfurcht. Die Weite des Raumes erinnerte mich daran, wie klein und verletzlich ich bin. Ich folgte dem Weg der Pilger durch die Kirche, bis ich zu seinem Grab kam. Dort sind alle eingeladen zu beten – und den Grabstein zu berühren.

Zunächst war ich skeptisch. Ich hatte keine konkrete Bitte oder Absicht im Kopf. Doch als ich seine Grabplatte berührte, überkam mich ein Gefühl tiefer Verbundenheit – zu Antonius und zu all den Millionen von Pilgerinnen und Pilgern, die diesen Weg vor mir gegangen sind und noch gehen werden. Ein überwältigender Moment.

Beim Anblick seiner Reliquien kam mir ein Gedanke: Wie hätte er wohl reagiert, wenn er wüsste, dass seine Knochen und Teile seiner schlichten Kutte heute in goldenen Reliquiaren mit Edelsteinen ausgestellt sind? Doch Reliquien waren im Mittelalter die stärksten Erinnerungszeichen – sichtbare, greifbare Zeugnisse nicht nur eines Menschen, sondern auch seines Glaubens und seiner Botschaft.

Ein besonderer Höhepunkt meiner Reise war die Heilige Messe in der Basilika. Die Predigt bezog sich auf meinen Lieblingsevangeliumssatz: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Der Priester betonte, dass Salz Geschmack verleiht – aber nicht unbedingt einen süßen. Und dass es kein Zufall ist, dass Jesus nicht sagte: „Ihr seid der Zucker der Erde.“

Am Ende erhielt jede Pilgerin und jeder Pilger einen persönlichen Segen von einem jungen Ordensmann – mit wahren franziskanischer Freude und Aufrichtigkeit.

Seitdem achte ich verstärkt auf die Gedanken und Impulse, die mir durch Antonius in den Sinn kommen. Wie durch dem Bild, das ich später in einer Kirche in Vicenza sah: Antonius predigt – aber er gibt auch einem Jungen ein Stück Brot. Ein Bild, das daran erinnert, dass wir den Körper und die Seele, genauso wertvoll nähren müssen.

Antonius ist überall bekannt – aber ist er heute noch im Trend? Wahrscheinlich nicht. Sein Leben entspricht nicht dem modernen Ideal von Erfolg oder Glück. Er verbrachte Zeit im Gebet, das volle Aufmerksamkeit erfordert – etwas, das wir Gott heute nur schwer schenken. Er suchte echte Begegnungen – in einer Zeit, in der wir uns lieber hinter Bildschirmen und Events verstecken ist es nicht leicht nachzuahmen. Und er lebte das Evangelium mit Galuben, statt es nur intellektuell zu durchdringen und mit eigenen Gedanken zu analysieren..

Antonius war authentisch. Und ich möchte lernen, ihm darin ähnlicher zu werden.

Fotos: Sr Nikoletta

Text: Sr Nikoletta mithilfe von ChatGPT und die Homilien gehört in der Basilika in Padua

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