Engelbert Kolland war zunächst nicht derjenige, von dem man erwartet hätte, dass er sein Leben für den katholischen Glauben opfern würde. Er wurde 1827 in eine protestantische Familie geboren.
Zu dieser Zeit war der Protestantismus in Tirol offiziell untersagt, obwohl das Gesetz Religionsfreiheit garantierte. Der Druck war jedoch groß, dass alle Tiroler katholisch sein sollten. Als der Bischof von Salzburg das Zillertal besuchte, erkannte er Engelberts Talent und bot der Familie Unterstützung für seine Ausbildung an, falls sie zum Katholizismus konvertieren würden. Die Familie stimmte zu, und Engelbert konnte das Gymnasium besuchen, wo er unter anderem Arabisch als Freifach erlernte.Dieses Sprachwissen half ihm später, als er auf Mission ins Heilige Land geschickt wurde. Er wurde nach Syrien entsandt, wo er aufgrund seiner Sprachkenntnisse schnell Vertrauen bei der lokalen Bevölkerung gewann. Trotz seiner guten Beziehungen wurden westliche Missionare jedoch oft als Kolonialmächte wahrgenommen. Als das Kloster überfallen wurde, forderte ein Angreifer Engelbert auf, zum Islam zu konvertieren. Engelbert nannte den Mann einen Freund, blieb jedoch standhaft in seinem christlichen Glauben und wurde daraufhin ermordet. Sein friedliches Verhalten machte ihn zu einem Vorbild für Gewaltlosigkeit. Am 20. Oktober 2024 wird Engelbert Kolland in Rom heiliggesprochen.
Neben dem heiligen Leopold von Österreich ist Engelbert Kolland der zweiter Patron der Franziskaner-Provinz Austria und Südtirol.
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