Monatliches Treffen in 2024

  Jeden zweiten Samstag im Monat treffen wir uns in der Franziskanerkirche in Graz zur Hl. Messe. Es ist schön gemeinsam zu feiern, zu beten...

14/09/2024

Reflexionen des heutigen Ordenstreffens

Stigmata - Franziskanerkirche Graz

Heute haben wir in der Messe die Auffindung und Erhöhung des heiligen Kreuzes Jesu gefeiert. Es ist stark symbolisch, dass unser Treffen im September genau an diesem Tag im Jahr, als wir das 800-jährigen Jubiläum der Stigmata feiern. Schwester Katharina hat uns die Geschichte der Stigmatisation aus der Dreigefärtenlegende vorgelesen. Danach führte uns Pater Willibald in einen tiefen Impuls über die Verbindung zwischen dem Fest der Kreuzerhöhung und der Stigmatisation des heiligen Franziskus ein.  Für Franziskus war die physische Erfahrung der Liebe Christi von zentraler Bedeutung. Er wollte diese Liebe nicht nur im Geiste erleben, sondern auch durch sein tägliches Handeln verkörpern.

Unser Ordenstreffen begann mit den Gedanken von Schwester Ilse, die uns an die Gottesmutter erinnerte. Ihre kurze Andacht diente als Gruß an die Gottesmutter, eine spirituelle Einstimmung für das bevorstehende Programm.

Nach der Gebetsrunde reflektierten wir gemeinsam über das Lukasevangelium, wo das Gleichnis vom barmherzigen Samariter und die Begegnung Jesu mit Martha und Maria, als zwei aufeinanderfolgende Passagen zu lesen sind, da diese Geschichten miteinander zutiefst verbunden sind. Wir haben uns gefragt, wie wir als weltliche Franziskaner ein aktives und gleichzeitig kontemplatives Leben führen können, ähnlich wie Maria und Martha in der Bibel. Wir haben dann auch überlegt, wie wir unseren verwundeten Schwestern und Brüdern helfen können, wie es der barmherzige Samariter tat.

In der gemeinsamen Reflexion kamen zwei wichtige Gedanken auf:

1. Ein Raum für Gottesbegegnung schaffen: Es ist wichtig, Raum für das Gebet zu schaffen, auch wenn wir nicht immer sofort spüren, dass es uns verändert. Gottes Gegenwart wirkt oft auf uns, ohne dass wir es unmittelbar wahrnehmen. Dabei ist es wichtig dranzubleiben, auch wenn es manchmal Anstrengung braucht oder als Routine scheint. Eine aktive Gottesbeziehung ist sogar, ab und zu ein kurzes Herzensgebet (O mein Jesus, erbarme dich meiner) zu sagen.

2. Unsere Grenzen erkennen: der barmherzige Samariter half einem verwundeten Fremden, er hat getan, was er konnte, und ging weiter. Auch wir müssen unsere eigenen Grenzen erkennen und nur soviel machen, wie wir können, dabei wissen, dass wir nicht alles lösen können. Besonders bei seelischen Wunden ist das Zuhören eine unschätzbare Hilfe, die oft viel mehr bewirken kann, als wir denken. 

Es ist eine weitere interessante Anmerkung, dass der Samariter eigentlich ein Ausländer war: Das ruft uns auch heute an nachzudenken, wie viel Wertvolles wir von Ausländern bekommen können.

Dieses Treffen hat uns wieder daran erinnert, wie bedeutend es ist, mit Gott verbunden zu bleiben und zugleich aufmerksam auf die Bedürfnisse unserer Mitmenschen zu achten.

Ein herzliches Dankeschön an alle TeilnehmerInnen, besonders für Pater Willibald für den Impuls und Schwester Katharina für die Vorbereitungen.

Für weitere Reflexionen zum Thema der Stigmata empfehlen wir das Arbeitsblatt aus der internationalen Seite des ersten Ordens: https://ofm.org/uploads/Scheda_di%20_lavoro_Stimmate_2024_DE.pdf

Text und Foto: Sr. Nikoletta

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Treffenkalender